Die Wenigen und die Vielen

Metin Karabaşoğlu (Übersetzt von Saliha Kurt)

MEİNER ANSİCHT NACH, können wir die Geschichte der Menschheit als die Geschichte der ‘Wenigen’ bezeichnen. Eigentlich suchen die Augen nach der Vielzahl und die Triebseelen (Nafs)* bewegen sich dahin, wo die 'Vielen' sind. Allerdings sagen die 'Wenigen' meistens die letzten Worte. Es gibt so viele 'Wenige', die den Weg vieler erleuchtet haben.

Zuallererst ist das Leben eines jeden Propheten ein Beispiel dafür. Beispielsweise wurde Abraham (F.s.m.I)** zu einer "einsamen Ummah" unter einem Volk, welches im Sumpf der Ungläubigkeit und der Abgötterei (schirk) steckte und somit gingen die zwei gesegneten Stammbäume, die das gesamte Zeitalter erleuchteten von ihm an.

Während Moses (F.s.m.I) gegen den Unglauben und die Grausamkeit des Pharaos stand, der auf jedem Gebiet eine absolute Autorität gründete, waren nur sehr wenige Menschen bei ihm. Als Saul (Talut), der für einen Propheten auf einer rechten Weise eine Ummah geworden war, auf die überfüllte Armee des grausamen und ungläubigen Goliath (Calut) traf, gab es nur noch Leute neben ihm, die sagten, dass es "viele wenige gibt, die durch Allahs Erlaubnis gegen viele gewonnen haben" -die Anzahl von diesen Leuten war ziemlich gering-. Seine spirituellen Erfolge, die das Zeitalter tief beeinflussten, erreichte Jesus (F.s.m.I) nur mit einer kleinen Anzahl von Aposteln, die die Anzahl der Finger einer Hand nicht überschreitete. Das Licht des Korans, das über eintausendvierhundert Jahre lang die Welt besiegelt, erreichte in sechs Jahren etwa nur vierzig Leute. Erst danach breitete sie sich zur gesamten Menschheit aus.

Aus diesem Grund warnt der Koran unseren Verstand, der sich nicht auf die Qualitat, sondern auf die Quantität abgezielt hat, und richtet unseren Blick auf qualitativ wenige Menschen. Einige Verse beginnen mit "Es gibt so viele Wenige..."; dies schätzt und ermutigt sie, auf Entschlossenheit zu bestehen. Und einige Verse lehren über die Tatsche und fügen hinzu: "Aber Viele wissen es nicht."

Für diejenigen, die sich heutzutage von den “Vielen” überwältigt fühlen und deswegen ihre innere Welt sich sogar langsam verbiegt, sollte diese Qualitätslehre eventuell notwendig sein. Um gegenüber den Ableugnern auf dem rechten Weg zu bleiben, und das ohne sich zu verirren und um seinen Wahrheitsprinzip, zu bewahren, darf das Prezisionsmaß nicht die “Vielen” für wichtig halten.

Es geht nicht darum, zu den “Vielen” zu gehören. Genauso geht es auch nicht darum, besonders zu den “Wenigen” zu gehören. Der Koran teilt uns mit allen Versen, die von diesem Thema handeln, mit, dass das hauptsächliche sich in der Qualität verknotet; ohne sie hat es keine Bedeutung, als Zahl “wenig oder viel zu sein”. Dadurch, dass es die Qualität gibt, wird uns mitgeteilt, dass viele “Wenige” gegen zahlreiche“Viele” siegen können.

Übersetzt von Saliha Kurt


* Sinnliche Empfindung, die die Quelle der fleischlichen Lust, des Zorns, sowie allgemein der gefühlsmäßigen Wünsche des Körpers ist.

** Friede sei mit Ihm

  19.04.2021

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